  sylviascheidl.at foto: Dominik Greil Floor Bar In diesem Bewegungsablauf konzentrieren wir uns darauf, das Zusammenspiel der Muskel, Knochen und Gelenke zu erforschen. Nach dem Bodentraining folgt eine Phase des Tanzens in allen Raumebenen, in dem wir die spezifische Qualität der Aufrichtung und Muskelaktivierung auskosten und in dem uns eigenen Tanzvokabular anwenden. Der Floor Bar bietet eine Serie präziser, reduzierter Übungen in Rücken-, Bauch-, Seitenlage und im Schulterstand. Sie sind dazu geschaffen, bestimmte Muskelketten und Muskelkoordinationen differenziert zu aktivieren. Im geistigen Dialog mit unseren Muskeln und Knochen und dem wahrnehmenden Blick nach innen entlocken wir unserem Körper die Fähigkeit, jeden Knochen und jedes Gelenk für sich sprechen zu lassen. Auf dem Weg dorthin entdecken wir, wie oft wir „anatomischen Unfug“ treiben. Warum spanne ich die Kiefermuskulatur an, wenn ich das Knie strecken möchte? Warum verschließt sich der hintere untere Brustkorb um die Nieren, wenn wir ein Bein ausdrehen? Wieso verliere ich die Aktivierung im Beckenboden, wenn ich bloß den Fuß strecke und beuge? Zentral für den Floor Bar ist die Aktivierung des Steißbeins und des Beckenbodens als Basis für die gleichmäßige und durchgängige Aktivierung der gesamten Wirbelkette von unten nach oben. Diese ständige Bewegung von unten nach oben richtet den Rumpf aus, sodass Beinbewegungen frei aus dem Hüftgelenk erfolgen können. Wir entwickeln in den tiefen Muskelschichten im Beckenboden, in der Bauchdecke, im unteren Becken, in der Wirbelkette, den Hüftgelenken und im Schultergürtel Kraft und Artikulation bei wesentlicher Entlastung der äußeren Schichten. Grundlegende Bewegungen wie die Ausdrehung der Beine, die Knieöffnung, Knöchel- und Fußbewegungen werden so trainiert, dass wir unsere Aufmerksamkeit vor allem auf die sich längenden Muskeln lenken. Die Organe sind uns als Fülle des Rumpfes hilfreich, indem sie weich mit der Bewegung des Atmens und der Muskel mit gehen. Ein wesentliches Ziel ist, dass fließendes Atmen, Muskelarbeit und freie Gelenke zusammenwirken können. Wirbelsäule als Kraftachse Reduzierte Bodenübungen    |